Dénesh Ghyczy - Ego Paradise | Museum Angerlehner
Mit der Ausstellung Ego Paradise präsentiert das Museum Angerlehner die neuesten Gemälde des deutsch-ungarischen Malers Dénesh Ghyczy, welche vom 1. September bis 17. November 2024 im Salon des Museums zu sehen sind.
Die Ausstellung gewährt einen tieferen Einblick in das vielschichtige künstlerische Schaffen des Ausnahmekünstlers, in welchem er Menschen in unterschiedlichen Haltungen, wie zufällig inszeniert, in architektonischen Innenräumen darstellt.
Basis sämtlicher Gemälde ist zunächst ein abstrakter Hintergrund, den der Künstler auf die Leinwand aufträgt. Auf diesen Unterbau setzt er seine figurativen Kompositionen, die er aus eigenen, wie auch gefundenen Vorlagen, zunächst in einer digitalen Collage neu zusammensetzt, um sie anschließend auf die Leinwand zu übertragen. Sehr präzise konstruierte Lichtstimmungen bringen Licht und Farbe im dargestellten Raum in ein perfektes Zusammenspiel und lassen einen Kontrast zwischen freier Malerei und Struktur entstehen, der durch die facettenreichen und teilweise pastos wirkenden wellenartigen Pinselstriche aufgelockert wird.
Der Titel der Ausstellung Ego Paradise verweist auf diese Bedeutungsebene,
genauer auf die aktuelle Polarität zwischen dem Bedürfnis nach ständiger
öffentlicher Zurschaustellung der eigenen Person, dem Ego, einerseits und dem
Wunsch nach dem Rückzug in das Private, andererseits.
Das darin implizierte unruhige Hin- und Herpendeln der Psyche zwischen der Illusion
einer real wirkenden perfektionierten digitalen Welt der sozialen Medien, einem
Paradies der Egos und der realen privaten Zurückgezogenheit verdeutlicht der
Künstler nicht nur in seinen durchdachten Kompositionen, in denen er das Innen und
Außen gekonnt in einen Dialog treten lässt, sondern auch durch seine Protagonisten,
die meist in sich versunken, nachdenklich und mitunter melancholisch dargestellt
sind. Und es ist gerade eben die Melancholie, welche für den Künstler "die
Enttäuschung über die Bewusstwerdung der Illusion" deutlich macht.
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten gleichen einer Visualisierung individueller Atmosphären, die die Dialektik zwischen Selbstdarstellung und Rückzug, zwischen Illusion und Realität, zwischen Innen und Außen unserer Gegenwart aufzeigen - ein meisterhafter Verweis auf die individuelle Hinterfragung gesellschaftlich relevanter und korrespondierender persönlicher Haltungen.
Kuratorin: Marlene Elvira Steinz
Ausstellungsdauer: 1. September bis 17. November 2024 (Salon;
nicht barrierefrei zugänglich)
Ausstellungseröffnung: 1. September 2024, 15:00 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag 14:00 - 18:00 Uhr, Sonntag 10:00 - 18:00
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