Authentisch oder oberflächlich? Wege der Zusammenarbeit von Museen und Tourismus - BBOS-Tagungsband 28

Verbund Oberösterreichischer Museen (Hg.): Authentisch oder oberflächlich? Wege der Zusammenarbeit von Museen und Tourismus. 28. Internationale Fachtagung bayerischer, böhmischer, oberösterreichischer und sächsischer Museumsfachleute vom 22. bis 24. September 2019 in Bad Ischl (= Museum Bulletin Muzeum 28) Leonding 2021.
144
Seiten. ISBN 978-3-9504216-1-3

Museen und die Tourismusbranche scheinen noch immer zwei verschiedene Welten zu sein, die mit unterschiedlichen Sprachen sprechen. Während den Museen das Image anhaftet, verstaubt und wenig innovativ zu sein, werden dem Tourismus das oberflächliche Heischen nach dem Event und Nächtigungszahlen nachgesagt. Und so manche Stolpersteine und Missverständnisse scheinen in der Praxis einer funktionierenden Zusammenarbeit tatsächlich im Weg zu stehen. So beklagen etwa Museumsverantwortliche, oft große Konzessionen machen zu müssen, wenn ihre Häuser Teil eines touristischen Angebots sein wollen.

Dennoch sind Museen und touristische Anbieter eng miteinander verbunden, ihre Arbeitsfelder haben vieles gemeinsam, etwa wenn es um das Zeigen von Schätzen, das Fokussieren auf das Authentische oder das Erzählen von Geschichten geht. Und auch für Museen wird der Servicegedanke immer wichtiger, sieht man die Besucherinnen und Besucher doch vermehrt als Gäste, denen man gerne anregende Stunden im eigenen Haus bereiten möchte und die sich hier wohlfühlen sollen.

Doch wie kann eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Museen und Tourismus aussehen? Was brauchen Museen, wenn sie mit touristischen Anbietern kooperieren wollen? Und was wünschen sich im Gegenzug Museumsbetreiber von der Tourismusbranche? Haben kleinere Museen abseits der Hotspots überhaupt eine Chance, am touristischen Markt wahrgenommen zu werden und bestehen zu können und welche Wege sind dabei für solche Häuser zielführend?

Dem Kulturtourismus werden generell eine gute Zukunft und ein ungebrochener Aufwärtstrend attestiert. Dies als Museumsverantwortliche zu ignorieren, wäre alles andere als klug. Doch welche Strategien verfolgt die Tourismusbranche im Bereich des Kulturtourismus? Welche Trends herrschen hier vor und werden in Zukunft bestimmend sein? Und wie können sich Museen hierbei einbringen?

Diese und weitere Fragen wurden bei der 28. Internationalen Tagung des Vier-Länder-Netzwerkes der bayerischen, böhmischen, oberösterreichischen und sächsischen Museumsfachleute (kurz: BBOS) aus verschiedensten Perspektiven betrachtet, wobei der Fokus vor allem auf Museen in den Regionen, abseits der großen Städte, lag. An der Tagung, die im Herbst 2019 vom Verbund Oberösterreichischer Museen gemeinsam mit dem Museum der Stadt Bad Ischl organisiert wurde, nahmen etwa 115 Besucherinnen und Besucher aus Österreich, Deutschland und Tschechien teil.
Als Referentinnen und Referenten eingebunden waren dieses Mal nicht nur Museumsfachleute, sondern auch Kolleginnen und Kollegen aus der Tourismusbranche. So bot sich die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema zu schauen.

Die Beiträge dieser Tagung liegen nunmehr in einem durchgängig zweisprachigen Band in Deutsch und Tschechisch zum Nachlesen vor. Neben aktuellen themenrelevanten Berichten aus den Partnerländern und zwei Keynotes zum Thema Kulturtourismus stehen insgesamt elf Beiträge unterschiedlicher Museen zu kulturtouristischen Aspekten in ihrer Arbeit im Zentrum.

Der 144 Seiten umfassende Tagungsband ist kostenlos und kann beim Verbund Oberösterreichischer Museen bestellt werden.

Tel.: +43 (0)732/68 26 16
E-Mail: office(kwfat)ooemuseen(kwfdot)at