Vom Maßband bis zur Drohne - grenzgenau seit mehr als 100 Jahren | Schlossmuseum Linz
Vor mehr als 100 Jahren wurde in der oberösterreichischen Landesverwaltung erstmals eine Vermessungsdienststelle eingerichtet. Aus diesem Anlass wird anhand von über 100, noch nie gezeigten historischen Originalexponaten - Großteils aus dem Legat von Ing. Christian Wismayr und aus Beständen der Abteilung Geoinformation und Liegenschaft beim Amt der Oö. Landesregierung - die Faszination der Vermessungstechnik in der Sonderausstellung Vom Maßband zur Drohne - grenzgenau seit mehr als 100 Jahren im Schlossmuseum Linz näher gebracht.
Seit die Menschheit sesshaft wurde, hat sie Informationen mit Raumbezug erfasst und
Grenzen dokumentiert. Nachdem anfänglich von fixen Punkten in der Natur aus Winkel
und Strecken bestimmt und in Karten und Pläne eingezeichnet wurden, berücksichtigte
man später auch die Erdkrümmung und entwickelte aufwändige Rechenoperationen.
Mit dem Grundsteuerpatent von Kaiser Franz I. (1817) wurde eine grundstücksgenaue
Vermessung der gesamten damaligen Monarchie verfügt. Eine technische
Meisterleistung, die noch heute die Basis für unseren Grundstückskataster
bildet.
Nachdem über Jahrhunderte ausschließlich grafische Verfahren und mechanische Geräte
zur Anwendung gelangten, führte die Erfindung des Fernrohrs zur Entwicklung immer
präziserer optischer Vermessungsinstrumente, z.B. die so genannten Theodoliten, mit
denen horizontale und vertikale Winkel gemessen werden konnten. Die Entwicklung von
Tachymetern wiederum ermöglichte eine effizientere Entfernungsmessung zu an den
Zielpunkten aufgestellten Messspiegeln.
Ab den 1970er Jahren lösten erste Computer die mechanischen Kurbel-Rechenmaschinen
ab, was die Berechnungen enorm beschleunigte und die Anwendung präziserer, aber
auch viel aufwändigerer Rechenmodelle und Algorithmen ermöglichte. Einen enormen
Schub für die Vermessungstechnik brachten schließlich die
Satellitennavigationssysteme, weil Vermessungen dadurch unabhängig von rein
bodengebundenen Messmethoden möglich wurden.
In der modernen Geodäsie kommen auch Drohnen mit Messkameras und Lasertechnik zum Einsatz. So können mit den Mitteln der Fernerkundung hochgenaue Orthofotos oder digitale Geländemodelle erstellt werden. Heute stehen Universalgeräte zur Verfügung, die viele der gängigen Messmethoden inklusive automatischer Steuerung, Registrierung und Auswertung in einem Gehäuse vereinen.
Ausstellungsdauer: 13. November 2024 bis 29. Juni 2025
Ausstellungseröffnung: 12. November 2024, 17:00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Feiertag 10:00 - 18:00 Uhr