15. Nov. 2024 - 01. Feb. 2025

Bezirksmuseum Herzogsburg

Altstadt 10, 5280 Braunau am Inn

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Tel.: +43 7722 808-237

Und es ward Licht | Bezirksmuseum Herzogsburg

Der Museumsverein Braunau präsentiert in der Ausstellung UND ES WARD LICHT im Bezirksmuseum Herzogsburg antike Laternen und alte Gerätschaften rund um Feuer und Licht.

Beleuchtung gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschen und der Umgang mit Feuer ist eine der großen Errungenschaften der Menschheit. Aus der Notwendigkeit, Licht von einem Ort zum anderen zu bringen und Feuer vor Regen und Wind zu schützen, lernte der Mensch, Laternen zu bauen. Rund um die Magie der Laternen und die Feiern zu Ehren der Schönheit des Lichtes ranken sich Mythen in allen Kulturkreisen.

Lichterprozessionen zu Ehren des Heiligen Martin
In deutschsprachigen Gebieten wird im November der Martinitag als Fest der Barmherzigkeit begangen. An diesem Tag gedenken die Menschen des Heiligen Martin von Tours. Die Legende besagt, dass er um das Jahr 316, also in der Endzeit des Römerreiches, in Szombathely (früher Steinamanger) im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Offiziers geboren wurde, deshalb auch selbst Soldat werden musste und sogar in der Leibwache des Kaisers Konstantin II. diente. Als junger Soldat soll er an einem Wintertag Mitleid mit einem frierenden Bettler gezeigt haben, indem er seinen guten roten Mantel mit dem Schwert in zwei Teile schnitt und eine Hälfte dem Bettler überließ. In der darauffolgenden Nacht erschien Martin eben jener Bettler, der sich als Jesus Christus zu erkennen gab.
Obwohl zu der Zeit das Christentum noch eine relativ neue und erst seit wenigen Jahren erlaubte Religion war, quittierte Martin seinen Militärdienst beim römischen Kaiser und ließ sich taufen. Von nun an wollte er nur mehr Soldat Christi sein. Später wurde Martin in Frankreich Bischof, starb dort 397 hochverehrt und wurde am 11. November in Tours unter großer Beteiligung der Bevölkerung beigesetzt. Weil Martins Leichnam von seinem Sterbeort zum Begräbnis in einer Lichterprozession getragen wurde, wird seit dieser Zeit der 11. November mit Lichterprozessionen begangen.
Martin von Tours ist einer der bekanntesten Heiligen, obwohl er nie offiziell heiliggesprochen wurde. Er wird von Katholiken, Protestanten, Anglikanern und Orthodoxen gleichermaßen verehrt, dennoch ist der 11. November kein gesetzlicher Feiertag.

Bäuerliche Tradition und biblische Symbolik

Ein weiterer Grund, den 11. November mit Laternenfesten zu feiern, kommt aus einer Tradition, die in Bauernkalendern festgehalten ist: Dieser Stichtag beendete das Geschäftsjahr, auf den Höfen wurden Gänse geschlachtet, denn oft wurde die Pacht in Form von Gänsen fällig, man feierte das Ende der Erntezeit. Da die Tage im November bereits kurz sind, wurden bei diesen Feiern Martinsfeuer zur Vertreibung der Dunkelheit entfacht. Die 40-tägige Fastenzeit, die mit dem Weihnachtsfest endet, beginnt.
Und schließlich besagt schon die Bibel: "Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß oder setzt es unter eine Bank; sondern er setzt es auf einen Leuchter, auf dass, wer hineingeht, das Licht sehe." (Lk 11, 33)

Damit steht die Laterne als Symbol für das Glaubenslicht, das Hoffnung und Freude ausstrahlt.

Ausstellung bis Mariä Lichtmess
Auch bei der Laternenausstellung wird das Licht seine Aufgabe erfüllen und die Gemüter der Besucherinnen und Besucher erwärmen. Gezeigt werden Exponate aus dem Bestand der Herzogsburg, ergänzt durch Leihgaben. In Anlehnung an Mariä Lichtmess, den 2. Februar, mit dem einst traditionell die Weihnachtszeit zu Ende ging und die Kirche die "Darstellung des Herrn" feiert, läuft die Laternenausstellung bis 1. Februar.


Ausstellungsdauer: 15. November 2024 bis 1. Februar 2025
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 14. November 2024, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: 13:30 bis 17:00 Uhr, an Feiertagen und in den Weihnachtsferien geschlossen.