Hochzeit am Sumerauerhof: Hochzeit.Möbel | Sumerauerhof St. Florian
Liebesgaben, Hochzeitsmöbel, Brautgeschenke ... Hochzeit am Sumerauerhof!
Zeugnisse von Bräuchen und Ritualen rund um einen wichtigen Tag im Leben stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellungen Hochzeit.Möbel und Vogel.Hochzeit, die vom 27. April bis zum 26. Oktober 2025 im Sumerauerhof St. Florian zu sehen sind. Von alten Bräuchen, historischen Möbeln und überlieferten Traditionen bis hin zur oft besungenen Vogelhochzeit in der Tierwelt. Beide Ausstellungen überraschen mit interaktiven Stationen rund um das Thema.
Ein umfassendes Kulturvermittlungsprogramm (Workshops in Kooperation mit dem OÖ. Volksliedwerk, Volksmusikabend, Kinderliedersingen, Erinnerungscafés u.a.) begleitet das Ausstellungsthema.
Hochzeit.Möbel
In den vergangenen Jahrhunderten wurde ein großer Teil der bemalten Möbel als
Hochzeitsgut hergestellt. Die Ausstellung Hochzeit.Möbel beleuchtet vor
allem diesen Aspekt, geht aber anhand von historischen Objekten auch auf Themen wie
Mitgift, arrangierte Ehen, Rechtsfragen, Hochzeitskleidung oder Schmuck ein. Der
Sumerauerhof ist festlich geschmückt und erwartet Interessierte, die sich
kulturhistorisch zur Hochzeit am Land informieren und auch inspirieren lassen
wollen. Vielleicht steht ja selbst bald eine Hochzeit in der Familie an?
Die Hochzeit stellt im Leben mancher Personen einen der wichtigsten Tage des Lebens
dar. Dieses Ereignis wird meist von besonders vielen Bräuchen, Traditionen und
Ritualen begleitet, um die Festlichkeit zu betonen. Die Bedeutung ergibt sich aus
den rechtlichen Konsequenzen und der tiefen Verankerung in der Sozial- und
Gesellschaftsgeschichte.
Und wie war das nun früher? Neben den Erinnerungsstücken von der Zeit der Werbung, Verlobung und Heirat bis hin zu den Jubelhochzeiten, verblieb die Mitgift einst als wichtiger Bestandteil der sozialen Absicherung der Braut. Teil der Aussteuer waren die Möbel als Heiratsgut. So wurden vom 17. bis ins 19. Jahrhundert in Oberösterreich aufwändig bemalte Möbel von anonymen und namentlich bekannten Werkstätten meist für eine Braut gefertigt.
Regional unterschiedlich entwickelte sich so in Oberösterreich und anderen Regionen eine einzigartige Kultur der Bauernmöbel. Zu 80 Prozent sind die erhaltenen bemalten sogenannten "Bauernmöbel" ein einstiges Brautgut, da sie als Prestigeobjekt und Luxusartikel nicht genutzt wurden und die Zeiten überdauerten. Hier zeigt sich die frühere Pracht und auch der Luxus der Landbevölkerung.
Bräuche, Liebesgaben, Liebesbriefe, Brautkronen, Geschenke, Aussteuerstücke und vieles mehr rund um die Hochzeit bereichern weitere Teile der Ausstellung. Hier kann aus dem reichen Fundus der Sammlung Volkskunde und Alltagskultur geschöpft werden. Dabei entlarven sich viele Bräuche als Hinweise auf einstige Rechtsstrukturen, markierte doch die Eheschließung den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter und damit einhergehend die Gründung eines eigenen Hausstands. Überbleibsel, wie prächtig ausgestattete Liebesbriefe, Kronen, Gestecke, Liebesgaben und vieles mehr, lenken davon ab, dass Liebesheiraten erst nach der Aufklärung und Romantik üblich waren. Vorher bestimmte das Familienoberhaupt die künftigen Eheleute.
Da ein Großteil der Objekte aus dem ländlichen Bereich stammt, konzentriert sich
die Sonderausstellung schwerpunktmäßig auf die Traditionen auf dem Land. Und was
blieb von der Hochzeit am Land? Einige dieser Bräuche haben sich bis heute gehalten
und werden vielfach gepflegt.
Kuratorin: Dr. Thekla Weissengruber, Leiterin Sammlung Volkskunde
und Alltagskultur
Kuratorinnenführungen: 23. Mai, 27. Juni, 25. Juli, 26. September
2025, jeweils 14:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. April bis 26. Oktober 2025
Ausstellungseröffnung: Tag der offenen Tür am 27. April 2025,
10:00 - 16:00 Uhr
Öffnungszeiten:
April bis September: Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10:00 - 18:00 Uhr
Oktober: Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10:00 - 16:00 Uhr