Museum Forum Hall - Handwerk, Heimat, Haustüren
Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Jugendstil errichtete Neue Badehaus in Bad Hall beherbergt unter dem Titel "Forum Hall" drei Museen unter einem Dach. Auf 2000m² Ausstellungsfläche werden anhand von rund 20.000 Exponaten die Kur- und Ortsgeschichte, eine einzigartige Haustürensammlung, Arbeit und Leben, Brauchtum und das Zunftwesen von über 20 Handwerkszweigen präsentiert und erläutert.
Heimatmuseum: Schatztruhe der Vergangenheit
Das Heimatmuseum ist ein Spiegel der Ortsgeschichte von Bad Hall, beginnend mit den
bäuerlichen und handwerklichen Erwerbsmöglichkeiten bis zur entscheidenen Wandlung
als Kurort. Erstmalig wurde die "Quelle am Sulzbach" im Jahr 777 in der
Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster erwähnt. Schon vor 100 Jahren gab es
erste Konzepte für den Aufbau eines Ortsmuseums, damals in der so genannten
Hillischer-Wohnung. Die zu dieser Zeit gesammelten 135 Objekte, aufgezeichnet in
einem Inventarium aus dem Jahre 1910, sind heute Bestandteil des Heimatmuseums.
1955 wurde das erste Heimathaus gegründet, vorerst im Kurhaus, später in der
"Tassiloquelle" situiert. 1990 bekam das Heimatmuseum seinen Standort im "Neuen
Badehaus".
Handwerkermuseum: "Verachtet mir die Meister nicht ..."
Mit "Handwerk" verbindet man meist eine idealisierte Lebens- und Arbeitswelt, die
der heutigen, entfremdeten oder stressreichen Gegenwart manchmal
träumerisch-nostalgisch entgegengesetzt ist. Es geht aber vielmehr um eine
"Entmythologisierung" des Handwerks und um die Darstellung der Sozialstruktur. So
sollen den Besucherinnen und Besuchern auch Schattenseiten, wie Arbeitsleid,
Arbeitsbelastungen, Abhängigkeiten, Ängste und Wünsche der betroffenen Menschen,
vermittelt werden. Auf Grund der großen Wandlungen im Zeitalter der
Industrialisierung entstanden neue Berufe und Berufsbilder. Die Schaffung von
Betroffenheit und das "Hineinversetzen" in die vergangene Lebenswelt mit all ihren
Schwierigkeiten und Beschränkungen soll den Blick für gegenwärtige Probleme
schärfen.
Haustürenmuseum: Alte Türen erzählen
Der Bereich des eigenen Hauses gilt in allen Kulturen als heilig. Tür und Tor
bilden eine wichtige Grenze zwischen dem Drinnen und Draußen. Seit uralten Zeiten
legen viele Hausbesitzer Kunstsinn und Eifer in die naturalistische und symbolische
Gestaltung dieser Grenze. Die Sammlung mit über 100 Türen und Toren aus der Region
des Traunviertels widmet sich der Aufarbeitung der Symbolik auf den Haustüren. Die
Fertigung der Türen steht aber genauso im Mittelpunkt wie der Gebrauch des
Fallschlüssels und der Türklopfer. Wichtig erscheinen auch die Aufzeichnung des
Brauchtums rund um Tür und Tor sowie eine Sammlung von Sprichwörtern. Die
Türensammlung ermöglicht einen Brückenschlag in die Gegenwart, indem hier für
Neugestaltungen von Haustüren konkrete Anleihen getätigt werden können.
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Dokumentation der Sonderausstellung: "Lazarettstadt Bad Hall" im Ersten und
Zweiten Weltkrieg (2015/2016)
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> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Eduard-Bach-Straße 4
4540 Bad Hall