Karden- und Heimatmuseum
Das Karden- und Heimatmuseum Katsdorf befindet sich im alten Schulhaus am Kirchenplatz in Katsdorf. Das Museum wurde 1988 vom Heimatverein Katsdorf gegründet und beschäftigt sich mit der Lokalgeschichte und dem Wirtschaftsleben des Ortes. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Anbau und der Verarbeitung der Weber-Karde.
Schwerpunkte:
- Urgeschichtliche Funde aus dem Raum Katsdorf
- die Weberkarde
- Flachsanbau
- bäuerliche Geräte und Werkzeuge
- ländliches Handwerk
- Relikte aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
Was ist eine Karde?
Die Karde ist eine Naturpflanze. Sie stammt ursprünglich aus Südeuropa. Vermutlich
wurde durch die Napoleonischen Kriege der Import von Karden nach Mitteleuropa
beeinträchtigt. Dies führte dazu, dass in Baden-Württemberg mit dem Anbau von
Karden begonnen wurde. Von dort verbreitete sich die Karde über Bayern nach
Österreich, wo die Karde im Raum Graz und im Unteren Mühlviertel angebaut wurde.
Die Karde ist bei uns eine zweijährige Pflanze, in Südeuropa gedeiht sie
einjährig.
Der Samen wurde im Frühjahr im Garten angebaut und nach der Kornernte auf dem Acker
in Viererreihen angepflanzt. Die Karde überwintert auf den Feldern und bevorzugt
einen sandigen Lehmboden für ihr Wachstum.
Kardenanbaugebiete in Österreich
In Österreich gab es zwei Anbaugebiete: in der Nähe von Graz und östlich von Linz
im Unteren Mühlviertel. Durch die Gründung der Kardengenossenschaft wurde Katsdorf
zum Zentrum des Kardenanbaues im Mühlviertel. Dieser war bereits vor 1800 bekannt.
Einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 1859 zufolge wurden bereits 80 Millionen Stück
Karden verkauft. Um 1900 wurden die Nutzpflanze im unteren Mühlviertel von rund 800
Kardenbauern angebaut.
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Lage und Anreise
Kirchenplatz 1
4223 Katsdorf