Stift Schlägl
Das Prämonstratenser Chorherrenstift Schlägl wurde im 13. Jahrhundert zur Erschließung des Böhmerwaldes gegründet und ist heute noch geistliches, seelsorgliches und wirtschaftliches Zentrum des oberen Mühlviertels. Ein Rundgang durch das Stift führt durch die romanische und gotische Krypta und den Kreuzgang mit Epitaphen ehemaliger Äbte. Die Turmkapelle aus der Zeit um 1410 ist ein einzigartiges Beispiel gotischer Scheinarchitektur. Sehenswert ist auch die Stiftskirche, die als dreischiffige gotische Hallenkirche errichtet wurde und ihr heutiges Antlitz durch eine Barockisierung im 17. Jahrhundert erhalten hat. Neben seinen architektonischen Besonderheiten verfügt Stift Schlägl über eine umfangreiche Kunstsammlung.
Gemäldegalerie und Porträtgalerie
Die Gemäldegalerie beherbergt eine Auswahl von über 500 Gemälden des Stiftes aus
dem 15. bis zum 20. Jahrhundert. Beachtenswert sind die gotischen Altäre und
Bildtafeln, unter anderem das "Brixener Altärchen" von 1484 und die "Madonna im
Ährenkleid" von 1425. Daneben finden sich Bilder mit religiösen Motiven,
Landschaftsbilder und Stillleben aus der Zeit vom 17. Jahrhundert bis um etwa 1900.
Die mehr als 200 Gemälde umfassende Porträtsammlung zeigt alle verstorbenen
Mitglieder des Konvents ab 1801.
Kapitelsaal und Prälatensakristei
Eine animierte Rekonstruktion der Stiftsgebäude zeigt das frühbarocke Kloster
mitsamt den Nebengebäuden.
Im Zentrum des Saals steht die Pieta von Johann Worath. Sie entstand 1642, als man
sich in der Umgebung von Schlägl mit den verheerenden Auswirkungen des
Dreißigjährigen Kriegs konfrontiert sah.
Die barocke Turmuhr aus dem Jahr 1704 - sie kann durch Anstoßen des Pendels in Gang
gesetzt werden - symbolisiert den Lauf der Zeit und vergegenwärtigt die im Saal
gezeigten Inhalte. Zwei um 1645 von Johann Worath geschaffene Statuten, die
den heiligen Augustinus als Regelvater und den heilige Norbert als Gründer des
Prämonstratenserordens darstellen geleiten die Besucher in die Paramentenkammer und
in die Prälatensakristei. Dort sind neben der Perlenkasel aus dem 16. Jahrhundert
und Teilen des Doxaner Ornat (1748) ein spätgotischer Abtstab und ein 1652
entstandenes Elfenbeinkreuz zu sehen.
Bibliothek
Die Bibliothek des Stiftes Schlägl umfasst etwa 100.000 Bücher. Einen großen Teil
davon beherbergt der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Bibliothekssaal mit
Deckenmalereien nach einem Entwurf von August Palme. Die 240 Handschriften und 191
Inkunabeln bilden den wertvollsten Bestand der Stiftsbibliothek.
Romanische Krypta
Aus der Zeit der Errichtung stammt die bis
heute erhaltene romanische Krypta. Unter Probst Ulrich (1304 bis 1338) erfolgten
wesentliche Erweiterungen wie der südliche Anbau, die "Alte Probstei".
> Linktipps Forum
Oberösterreich Geschichte
- Beiträge zu den mittelalterlichen Klostergründungen in Oberösterreich
- Beitrag zur Kunst der Romanik in Oberösterreich
- Beitrag zur gotischen Plastik in Oberösterreich
- Beitrag zum "Barockland Oberösterreich"
- Beitrag zur Musikgeschichte des Stiftes Schlägl
> Dokumentation im Digitalen Ausstellungsarchiv Oberösterreich
- Kulinarisches Kloster. Zwischen Festmahl und Fastenküche (25. Mai bis 30. September 2007)
> Linktipps Weitere Museen im Ort
> Linktipps Weitere Museen im Umkreis
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Lage und Anreise
Schlägl 1
4160 Aigen-Schlägl