OÖ. Schulmuseum
Das OÖ. Schulmuseum Bad Leonfelden zählt seit seiner Eröffnung im Jahr 1988 zu den Fixpunkten, wenn man die oberösterreichische Museumslandschaft erkunden will. Untergebracht ist es in einem der ältesten noch erhaltenen ehemaligen Schulgebäude von Oberösterreich. Es wurde als "DOMUS DISCIPLINAE" (Haus der Erziehung) im Jahr 1577 erbaut und bis 1850 als Schule genutzt. Im Urzustand noch erhalten sind der Klassenraum, die sanitäre Ausstattung, der Schulkarzer und die teilweise spätgotischen Fensterrahmungen.
Herzstück des Museums ist die historische Schulklasse. In ihr gewinnen die Besucher
einen realitätsnahen Eindruck vom Unterrichtsalltag aus der Zeit um 1900. Weitere
Schwerpunkte der Präsentation bilden unter anderem die Einführung der Schulpflicht
durch Kaiserin Maria Theresia, das Zeugniswesen, die Leistungsbeurteilung und das
Berufsbild des Lehrers im Wandel der Zeit. Eine umfangreiche Lehrmittelsammlung,
Schulbücher und Schulwandkarten des 19. Jahrhunderts veranschaulichen die
unterschiedliche Unterrichtsmethodik, die in vergangenen Zeiten zur Anwendung kam.
Die Entwicklung des Lesebuchs sowie der Schrift und der verschiedenen Schreibgeräte
vom römischen Stilus zur Füllfeder bilden weitere Eckpunkte.
Das Schulmuseum zeigt auch, wie weit sich Unterricht und Erziehung in fünf
Jahrhunderten zum Guten gewendet haben. Auch die Entwicklungen des
geschlechtsspezifischen Unterrichts werden anhand des Handarbeitsunterrichts
erläutert. Der Ausstellungsbereich "Schule unter dem NS-Regime" erklärt mit vielen
Originalobjekten die Instrumentalisierung und Vereinnahmung der Schuljugend in
einem totalitär geführten Staat (Österreichischer Museumsaward 2010). 2001 wurde
mit der umfangreichen Sammlung an Schulfilmen ein weiterer Schwerpunkt gesetzt.
Eine Rarität besonderer Art ist ein ABC-Täfelchen, welches im 18. Jahrhundert als
Hilfsmittel für den Erwerb der "Lesekunst" diente. Eine weitere Besonderheit ist
das "Buch der Ehre" aus dem 19. Jahrhundert. In dieses Buch wurden am Ende eines
Schuljahres die besten Schülerinnen und Schüler einer Klasse eingetragen.
Die Vermittlung der Museumsinhalte erfolgt durch besucherorientierte Führungen, auf
Wunsch auch über "Historische Schulstunden". Für Einzelbesucherinnen und
Einzelbesucher steht ein Audioguide in Deutsch, Englisch und Tschechisch zur
Verfügung. Mit Hilfe eines Zeitstreifens kann die Entwicklung des österreichischen
Schulwesens in Verbindung mit der allgemeinen Geschichte anschaulich nachvollzogen
werden.
Das Schulmuseum Bad Leonfelden zu besuchen heißt:
- Schulluft aus über fünf Jahrhunderten zu atmen
- Die Geschichte des "niederen Schulwesens" in Österreich kennen lernen
- Darüber nachzudenken, wie weit sich Unterricht und Erziehung zum Guten gewendet haben
- Erinnerungen an die eigene Schulzeit wachzurufen
- Einen erlebnisreichen Ausflug in eine bemerkenswerte Grenzregion, 27 km nördlich von Linz, zu unternehmen
Vermittlungsangebote
- Führungen für Schulklassen und Erwachsenen-Gruppen durch fachkundige Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittlung
- Schwerpunktsetzungen bei Führungen nach Absprache, z. B. Schule in der NS-Zeit, Geschichte der Schule
- Historische Schulstunden für Schulklassen und Erwachsenengruppen
- Sektempfang mit anschließender Führung für Familien- und Betriebsfeiern
- Audioguides in Deutsch, Englisch und Tschechisch für Einzelbesucher
- Vermittlung der Schulgeschichte mittels Fotoshow und Zeitstreifen
- Entdeckungsreise durch das Museum anhand strukturierter Aufgabenstellungen für Familien
- Schreiben mit Griffel auf Schiefertafeln wie in früheren Zeiten
- Stummfilme von anno dazumal
> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Böhmer Straße 1
4190 Bad Leonfelden