Adresse

Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus
Roßmarkt 29
4910 Ried im Innkreis

Kontakt

Tel.: +43 7752 901-301

Weiterführende Links

Öffnungszeiten

Dienstag, Donnerstag, Freitag 9:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00 Uhr
Samstag 9:00 - 12:00 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen
Für Gruppen nach Vereinbarung

Eintritt

frei

Auskunft

Museum Innviertler Volkskundehaus, Dr. Sieglinde Frohmann, Tel.: +43 (0) 7752/901-300

Träger

Stadtgemeinde Ried im Innkreis

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Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus
Roßmarkt 29
4910 Ried im Innkreis
Bauliche Barrierefreiheit
Taktiles Leitsystem
Angebote in Braille-Schrift
Angebote in Gebärdensprache
Leichter-Lesen-Texte

Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus

Charlotte Taitl (geb. am 15. Mai 1896 in Thomasroith/Ottnang - gest. am 16. Oktober 1944 in Auschwitz) übersiedelte mit ihrem Mann Josef Taitl nach ihrer Heirat 1919 nach Ried. Sie betrieben einen Leder- und Altwarenhandel. Weil Charlotte Taitl Jüdin war, erzwangen die Konkurrenten die Schließung des Geschäfts - ab 1943 durfte nur noch der Altwarenhandel weitergeführt werden. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter Gertrude wohnte Charlotte Taitl bis zu ihrer Verhaftung im Haus Roßmarkt Nr. 29. Nach der Teilnahme an der Feier ihrer eigenen Silberhochzeit mit Freunden im benachbarten Gasthaus, wurde sie wegen des "Umgangs mit Deutschblütigen" denunziert und am 16. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet.

Charlotte Taitl steht stellvertretend für die 196 bisher bekannten Opfer von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried. Den Opfern ihre Namen zurückzugeben und sie so der Vergessenheit zu entreißen war das Ziel der Errichtung des Lern- und Gedenkorts, der am 16. Mai 2017 eröffnet wurde.

Räumlich grenzt der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus an die Stadtbücherei an, durch die die Ausstellung zu deren Öffnungszeiten zugänglich ist. Für Gruppen, die sich außerhalb dieser Öffnungszeiten für einen Besuch anmelden, steht ein eigener Eingang zur Verfügung.

Der Lern- und Gedenkort stellt eine Erweiterung der stadtgeschichtlichen Ausstellung des Museums Innviertler Volkskundehaus dar und bietet auch gestalterisch einen hohen Wiedererkennungswert.

Im Durchgangsbereich der Passage lenken Schwarzblechtafeln mit den Geburts- und Todesdaten der Opfer die Besucherinnen und Besucher zum Eingang. Der Raum selbst erschließt sich über das Gedenken und ist als "white cube" ausgeführt, um Raum für Erinnern, Gedenken, Nachdenken, … zu bieten. Die Namen der Opfer sind in Spotlackierung entlang der Wände weiß in weiß den Wänden eingeschrieben.

Auf Biografie-Stelen im Umgang werden die Daten und Lebensgeschichten von 26 Opfern erzählt. In einer Infobox am Ende des Raums sind alle Informationen zum Nationalsozialismus und der Zeit davor und danach im Bezirk Ried angebracht. Weitere vertiefende Information kann mittels eines Touchscreens abgerufen werden, zudem ist eine Arbeitsstation mit PC und Internetzugang für Recherchearbeiten vorhanden. Sitzwürfel mit aufgedruckten Begriffen zum Thema laden zur Auseinandersetzung ein.

Lern- und Gedenkort inklusiv
Durch Audiodeskription, Oral-History-Interviews, Gebärdensprache und mittels QR-Code abrufbare Leichter-Lesen-Texte werden neue Technologien zur Informationsgewinnung eingesetzt. Der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl- Haus ist eine inklusive Ausstellung mit gleichwertigem Informationszugang für alle!
Zur barrierefreien inhaltlichen Zugänglichkeit, die gerade bei diesem Thema ein besonderes Anliegen ist, gibt es folgende zusätzlich entwickelte Module:
Ein weißes multisensorisches Bodenleitsystem soll sowohl zum internen als auch zum externen Eingang leiten. Im Eingangsbereich soll ein taktiler Plan des Lern- und Gedenkorts mit Pyramidenschrift und Braille blinden und sehbeeinträchtigten Menschen Orientierung im Raum bieten. Die klare - bewusst der Ruhe eines Kreuzgangs nachempfundene - Anordnung der Stelen erleichtert die räumliche Orientierung. Eine Eingangsstation stellt Intentionen und allgemeine Informationen zum Lern- und Gedenkort in Schwarzschrift, Gebärdensprache, Audiodeskription und Easy to read Text dar. Diese gemeinsame Eingangsstation soll gleich zu Beginn alle BesucherInnen für inklusive Gestaltung sensibilisieren. Ein umlaufendes Brailleband entlang der Namenswände dient einerseits als Informationsträger und bietet andererseits zusätzliche Orientierung im Raum.

Die Biografien der Opfer werden mittels Audiodeskription und oral history Interviews von Angehörigen und Zeitzeugen akustisch erfahrbar gemacht und bieten allen BesucherInnen einen Mehrwert an Informationszugang. Die akustische Biografieschiene ist mittels Einhandhörer abrufbar. Ausgewählte Fotos, Abbildungen und Dokumente sowohl der Biografiestelen als auch der Infobox werden taktil umgesetzt. Die Hauptschwerpunkte der Ausstellung sind in Gebärdensprache und Easy to read Texte übersetzt und mittels QR Code abrufbar. Die Inhalte der Infobox werden mittels RFID Chips und einem ausleihbaren Auslesegerät akustisch für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen zugänglich gemacht. Damit sollen erstmalig auch neue Technologien zur Informationsgewinnung in einer Ausstellung eingesetzt werden.

Ziel ist es, mit dem Lern- und Gedenkort eine inklusive Ausstellung mit gleichwertigem Informationszugang für Alle zu schaffen!

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> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner

Lage und Anreise

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