Schiffleutmuseum Stadl-Paura
Der wichtigste Transportweg für das Hallstätter Salz war durch viele Jahrhunderte die Traun. Da ab Stadl-Paura die Traun wesentlich seichter war als oberhalb, musste die Ladung der Gmundner Salzschiffe auf eine größere Anzahl von Zillen umgeschifft werden. Mit über 200 stationierten Salzzillen (jeweils ca. 30 m lang) war Stadl die bedeutendste Schifffahrtsstation auf der gesamten Traun.
Das 1979 eröffnete Schiffleutmuseum in Stadl-Paura widmet sich in verschiedenen
Schwerpunkten dem Salztransport auf der Traun bis zur Donau. Träger des Museums ist
der Schifferverein Stadl-Paura, der sich für die Erhaltung und Verbreitung der
Kenntnisse um Schifffahrt und Schiffbau einsetzt.
Salzschifffahrt
Das größte Hindernis für die Salzschifffahrt auf der Traun stellte der Traunfall
zwischen Gmunden und Stadl dar, der durch einen fahrbaren Kanal (errichtet 1552)
umschifft wurde. Im Museum finden Sie ein anschauliches, fünf Meter langes Modell
des fahrbaren Kanals am Traunfall, ein großes Modell des Schifferortes Stadl mit
seinen Salzstadeln in der Traun sowie Schiffsmodelle und Ausrüstungsgegenstände.
Schifferzunft
Aus der Zeit der Schifferzunft werden im Schiffleutmuseum wertvolle Gegenstände
aufbewahrt, wie die Zunftfahne aus dem Jahr 1800, eine Zunfttruhe von 1754, das
Bahrtuch (1796) und mehrere Paraderuder.
Gegenzüge
Im Museum finden Sie neben Modellen, die den Gegenzug - das Flussaufwärtsziehen von
Schiffen - zeigen, Seile, Pferdegeschirre, Ausrüstungsgegenstände und
Bekleidungsstücke der Gegenzugreiter.
Schiffbau
Wie im Salzkammergut und im Atterseegebiet gab es in Stadl-Paura auch einen regen
Schiffbau. Auf beiden Ufern der Traun bestanden mehrere Schiffbau- und
Schopperplätze. Modelle zeigen den Schiffbau, eine Schopperwerkstätte mit
Werkzeugen für den Schiffbau befindet sich im Nebengebäude des Museums.
Flößerei
Neben der Salzschifffahrt fanden viele Stadlinger in der Flößerei Arbeit. Da die
Waldungen des Salzkammergutes ausschließlich für den Bergwerks- und Sudbetrieb zur
Verfügung standen, kamen von dort keine Flöße nach Stadl. Aber auf den Nebenflüssen
der Traun trafen jeden Monat hunderte kleine Flöße ein. Sie wurden hier zu größeren
Flößen eingebunden und an die Donau geführt. Das Museum zeigt verschiedene Arten
von Flößen, Wasserstiefel, Steigeisen, Ausrüstungsgegenstände und Fotos über die
Flößerei.
Maximilian Pagl
Im Haus, in dem das Schiffleutmuseum heute untergebracht ist, wurde am 21. Mai 1668
der spätere Abt des Stiftes Lambach, Maximilian Pagl, als Sohn des Zillenhüters
Balthasar Pagl geboren. Im Museum ist diesem bedeutenden Lambacher Abt eine eigene
Ausstellung gewidmet.
Immaterielles Kulturerbe
2022 wurde die "Naufahrt und Schiffsgegentrieb mittels Pferdezug auf der Traun" in
die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
> Linktipp forum oö geschichte
- Beitrag zur Geschichte des Salzhandels in Oberösterreich
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Lage und Anreise
Fabrikstraße 13
4651 Stadl-Paura