Hirschbacher Bauernmöbelmuseum
Zu den bekanntesten Kunstprodukten des Mühlviertels zählen die berühmten Bauernmöbel aus Hirschbach. Entstanden ist dieser Möbeltypus aus der Not der Zimmerleute dieser Gegend, die in den Wintermonaten oft keine Arbeit hatten. Hinzu kam, dass die Leute in Hirschbach im 18. und 19. Jahrhundert alles andere als begütert waren, sodass diese Notlage erfinderisch machte. Die Zimmerleute fertigten daher während des Winters immer wieder Möbel, obwohl dies verboten war und streng bestraft wurde. Von den bekannten Zimmerleuten sind vor allem die Werke der Familie Ecker aus Unterhirschgraben hervorzuheben. Geschnitzte und bemalte Rüstbäume zieren auch heute noch so manche Stube im Bauernhaus.
Prachtvolle Bauernmöbel
Die Produktion der prachtvollen Bauernmöbel erreichte in Hirschbach im Mühlkreis zu
Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Unter der Bezeichnung "Hirschbacher
Bauernmöbel" erlangten die Truhen, Kästen, Schüsselkörbe, Tische, Bänke und Betten
Weltruf und sind heute begehrte Sammlerobjekte. Zu den besonderen Kennzeichen und
Merkmalen dieser Möbel zählen die reiche, prächtige und kunstvolle Ornamentik, das
Hirschbacher Sträußl, die Rocaille, Reitermotive sowie Marmorierungstechnik,
Furniermalerei und Scheinintarsien.
Zeugnisse des Alltagslebens
Im Jahr 1991 konstituierte sich der "Verein der Freunde der Hirschbacher
Bauernmöbel", der heute rund 500 Mitglieder zählt und 1992 das Hirschbacher
Bauernmöbelmuseum eröffnen konnte. In Schauräumen werden wertvolle Einzelobjekte
präsentiert, die Aufmerksamkeit wird auch auf den Wohnbereich und die sozialen
Verhältnisse der Menschen von damals gelenkt. Eine liebevoll eingerichtete Stube,
die zu früheren Zeit der wichtigste Ort der Kommunikation der Menschen war, und
eine Schwarze Kuchl befinden sich ebenso im Erdgeschoß wie ein in der ehemaligen
Mahlstube eingerichteter Sonderausstellungsraum.
Volkskunst
Über eine Treppe gelangen die Besucherinnen und Besucher in die Obere Stube, die
einst das schönste Zimmer im gesamten Haus war. Dort entfaltet sich in den
kostbaren Objekten der Reichtum der kunstvollen Schöpfungen Hirschbacher
Zimmermannsleute und Tischler aus der Umgebung. Ergänzt werden diese Objekte durch
eine große Zahl an Gebrauchsgegenständen aus dem Alltag. Zeugnisse religiöser
Volkskunst sind ebenso zu finden wie Trachten, Keramikobjekte und anderes
mehr.
Franz von Zülow
Franz von Zülow lebte von 1928 bis 1963 großteils in seiner Wahlheimat Hirschbach.
Der Maler und Graphiker beschickte viele internationale Ausstellungen und erhielt
zahlreiche österreichische Staatspreise und Auszeichnungen. Bilder aus dem Bestand
des Museum, bemalte Keramik und bemaltes Porzellan dokumentieren in einer
Präsentation seine Vielfältigkeit.
Jährliche Sonderausstellungen
Zusätzlich zur Dauerausstellung bietet das Museum jährlich mehrere
Sonderausstellungen an, die verschiedene Besuchergruppen ansprechen sollen. Dem
Jahreslauf entsprechend erfreuen sich die Sonderausstellungen zu Ostern und zu
Weihnachten besonderer Beliebtheit. Ergänzend dazu werden Dichterlesungen und
musikalische Veranstaltungen angeboten.
Kräuterstadel
Der Stadel ist mit Küche und Seminareinrichtung der ideale Ort für Kurse,
standesamtliche Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen.
Im Seminarhaus "Kräuterstadel" mit einer selbsterklärenden Kräuterausstellung
befindet sich auch eine Fotoausstellung zum Steinbloß-Mauer-Weg Hi10.
> Linktipps Weitere Museen in der Umgebung
> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Museumsweg 7
4242 Hirschbach im Mühlkreis