Mostmuseum St. Marienkirchen a.d.P.
Die Gegend um St. Marienkirchen an der Polsenz ist weitum bekannt für die gute
Qualität des Mostes. Selbst im Gemeindewappen weist die Mostpresse auf eine durch
das Klima begünstigte Mostgegend hin. Es lag daher nahe, in Samarein, wie der Ort
hier genannt wird, ein Mostmuseum einzurichten.
Als der alte Getreidespeicher des Pfarrhofes in den 1970er Jahren zu verfallen drohte, entschloss man sich, das Gebäude zu renovieren und als Heimathaus mit Most als Schwerpunkt einzurichten. Der Getreidespeicher ist Teil der stattlichen Pfarrhofanlage und dürfte um 1700 errichtet worden sein. Sein derzeitiges Aussehen erhielt er aber nach einem Großbrand im Jahre 1822.
Im Erdgeschoß befindet sich das im Original erhaltene Presshaus. Das erste und zweite Obergeschoß dienten als Getreideschüttböden für den Pfarrhof selbst und für den damals noch zu entrichtenden Zehent von 64 Grundeigentümern. Eine mächtige Dachbodenkonstruktion verleiht dem Zweckbau sein spezielles Aussehen.
Der Rundgang durch die Ausstellungsräume beginnt im Presshaus: Geräte zur Mosterzeugung aus den letzten drei Jahrhunderten prägen den Raum. Angefangen von dem alles dominierenden Rosswalzel, der riesigen Zwangspresse, den verschiedenen Obstmühlen bis zu einem 3200 l fassenden Mostfass sind hier untergebracht. Im ersten Obergeschoß finden die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über das Binderhandwerk, alte Maße und das Leben in den kargen Stuben. An verschiedenen Informationsständen können sich die Gäste über das Produkt Most informieren. Auf einer Weltkarte wird gezeigt, wo der Most auch Most heißt und wer seine Verwandten sind. Der Wissensdurst kann am "Geschichtekrug" gelöscht werden. Der Anfang für eine Mostflaschensammlung ist gemacht und soll sich zu einer der größten weltweit entwickeln.
Im zweiten Obergeschoß sind für den Jahresrhythmus typische landwirtschaftliche
Geräte zu sehen, die das schwere Leben der Vorfahren prägten: hölzerne Pflüge, ein
Dreschkastenmodell, Mosttransporter, Arbeits- und Sportgeräte, alte Bienenkörbe u.
v. m. Für Interessierte wird außerdem gerne ein Blick in das begehbare Depot im neu
ausgebauten Dachgeschoß ermöglicht, das zahlreiche weitere landwirtschaftliche
Geräte beherbergt.
Das Schönste zum Schluss: Besucherinnen und Besucher des Museums beschließen den
Rundgang mit einem Genussschluckerl vom ausgezeichneten Samareiner Most
(Saft). "Gesundheit! Sollst leben!"
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> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Kirchenplatz 10
4076 St. Marienkirchen an der Polsenz