Nordico Stadtmuseum Linz
Linz Blick. Die Stadt im Fokus
Typisch Linz?! Das Nordico Stadtmuseum bietet mit seiner Dauerausstellung ein
einzigartiges Erlebnis für alle, die die Geschichte, Identität und Kultur von Linz
kennenlernen möchten. Durch historische Exponate aus der vielfältigen Sammlung des
Stadtmuseums und lebendige Vermittlungsmethoden können Besucherinnen und Besucher
die Vielfalt der Stadt entdecken.
Mit einem kritischen Blick für Geschichte, Gegenwart und Zukunft wird im Nordico die Stadt untersucht. Wie fühlt es sich an, an einem Ort wie Linz zu leben, zu arbeiten oder ihn zu besuchen? Wie tickt diese Stadt und was ist einzigartig an ihr?
Der Sammlungsschwerpunkt des Stadtmuseums ist klar: die Vielfalt von Linz in all ihren Ausprägungen und Facetten. Es zeugen daher gleichermaßen Kunstwerke wie volkskundliche Objekte und andere seltene Dokumente von den Linzerinnen und Linzern, den Traditionen oder speziellen Begebenheiten. Dazu gehört das sich stets verändernde Stadtbild, das urbane Leben, wie auch historische Ereignisse und Zuschreibungen, wie jene als Stahlstadt oder "Führerstadt", die einzige innerhalb Österreichs während der Diktatur des Nationalsozialismus.
Was verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und welche Kontinuitäten sind bis heute erkennbar? Was ist typisch Linz und wie lebt es sich in der Donaustadt am Alpenrand? Die Exponate in der Dauerausstellung des Nordico stammen aus verschiedenen Epochen und erzählen Vergessenes, Alltägliches sowie Außergewöhnliches aus unterschiedlichen Perspektiven. Gemeinsam zeigen sie die Besonderheiten der Stadt und ein lebendiges Bild von Linz.
Geschichte des Nordico
Die Geschichte des Hauses beginnt Anfang des 17. Jahrhunderts. Als Kremsmünsterer
Stiftshaus von Francesco Silva erbaut, dient es seit 1708 dem "Collegium Nordicum"
als Erziehungsinstitut für Katholiken aus nordischen Ländern. Nach der Auflösung
durch Josef II. 1787 wird es als Mietshaus genutzt. Hier finden 1851 die
Gründungsversammlung des OÖ Kunstvereins mit Adalbert Stifter und seiner Frau
Amalie sowie die ersten Ausstellungen des Vereins statt. Verschiedene
Persönlichkeiten wohnen im Nordico, etwa Elisabeth Jung (1844 hier verstorben), die
Mutter von Marianne Willemer, Goethes literarischer Freundin. Die "Liedertafel
Frohsinn" hat ihr Lokal im Nordico und gibt mit ihrem Chorleiter Anton Bruckner
Konzerte (1860/61 sowie 1868). 1911 kauft die Stadt das Gebäude und Ferdinand
Weeser-Krell führt hier von 1911 bis 1934 ein Atelier für topografische Ansichten.
Bereits 1936 plant man die Verwendung als Museum. 1962 wird die ehemalige
Bethlehemkirche samt Verbindungsbau abgebrochen und das Gebäude um eine
Fensterachse verkleinert. Das heutige Stadtmuseum eröffnet 1973.
Den Hauptschmuck des Gebäudes bilden die Stuckdecken von Johann Peter Spaz.
Die Sammlung
Zu den Hauptaufgaben neben dem Ausstellen,
zählen das Sammeln, Aufbewahren und Erforschen von Kunstwerken und -handwerk aus
dem Linzer Raum. Die wissenschaftliche Erforschung des umfangreichen Bestandes an
Handzeichnungen, Druckgraphiken und Fotografie erfährt einen besonderen
Stellenwert. Letztere kann etwa auch online in einer umfassenden Datenbank
durchstöbert werden. Zahlreiche Publikationen der wissenschaftlichen Arbeit können
im museumseigenen Shop sowie im Buchhandel erstanden werden.
Das Nordico Stadtmuseum verwahrt in seiner Sammlung rund 120.000 Exponate. Die umfangreiche Sammeltätigkeit beginnt noch bevor das Museum hier im namensgebenden Haus Nordico 1973 eröffnet wird. Bedeutender Grundstock ist die kulturhistorische Sammlung des Linzer Hofrates Anton Pachinger, die 1927 übernommen wird. In den letzten 100 Jahren wachsen die Bestände laufend und es entsteht eine enorme Bandbreite von sogenannten Linzensia, so der Fachbegriff für Objekte, die thematisch, inhaltlich oder in ihrer Entstehung einen Konnex zu Linz aufweisen.
Die musealen Sammlungen umfassen die Bereiche Kunst, Topografie, Fotografie, Volkskunde sowie Alltagsgeschichte. Die archäologische Sammlung befindet sich als Dauerleihgabe in der OÖ Landes-Kultur GmbH. Auch im Schaudepot des Nordico in der Tabakfabrik Linz wird die Vielfalt in der Sammeltätigkeit des Hauses sichtbar. Die Bestände des Museums werden kontinuierlich durch Schenkungen und Ankäufe erweitert.
Kulturvermittlung: personal & digital
Im Zuge der Neuaufstellung der Dauerausstellung (2023) im Stadtmuseum hat das
Nordico mit Linz Augmented ein einzigartiges AR-Projekt
realisiert. Mit der kostenlosen App Artivive können Kunstwerke, Statuen und Murals
mit dem Smartphone zum Leben erweckt werden.
Besucherinnen und Besucher aben so auf spielerische und unterhaltsame Weise die
Möglichkeit mehr über die (Stadt)geschichte(n) hinter den Objekten zu erfahren.
Zusätzlich zu den rund zehn AR-Station im Stadtmuseum können sich Interessierte
auch im Stadtraum auf Erkundungstour begeben. An zwölf besonderen Orten kann
Augmented Reality erlebt werden. Die Broschüre die zu den spannenden,
faszinierenden und teils versteckten Orten führt ist kostenlos im Nordico
erhältlich.
Ein vielseitiges personales Vermittlungsangebot für unterschiedliche Dialoggruppen rundet die innovative Museumsarbeit des Nordico ab. Das Nordico Stadtmuseum ist ein vernetzter, lebendiger Ort des Geschichten-Erzählens. Neben der Sammlungspräsentation in der Dauerausstellung bietet das Nordico in regelmäßigen Abständen Sonderausstellungen mit brisanten zeitgenössischen Themen und fokussiert damit immer zugleich Gegenwart und Vergangenheit.
Linktipps forum oö
geschichte:
Dokumentationen historischer Sonderausstellungen im Digitalen Ausstellungsarchiv Oberösterreich:
- "Kulinarisches aus dem römischen Alpenvorland" (12. Juni bis 9. September 2007)
- "Der Rest ist Österreich. Die Geschichte der Republik" (3. Februar bis 18. April 2010)
- "'Hitlerbauten' in Linz. Wohnsiedlungen zwischen Alltag und Geschichte. 1938 bis zur Gegenwart" (21. September 2012 bis 20. Jänner 2013)
- GETEILTE STADT. Linz 1945-1955 (17. April bis 26. Oktober 2015)
> Linktipps Weitere Museen in Linz
- Ars Electronica Center, Linz
- Cowboy-Museum Fatsy, Linz/Pichling
- Forum Wehrgeschichte OÖ, Linz
- Francisco Carolinum Linz
- Geschichteclub Stahl, Linz
- LENTOS Kunstmuseum Linz
- Museum im Steinhumergut, Traun
- OK Linz
- OÖ. Landesbibliothek-Schatzkammer, Linz
- OÖ. Literaturmuseum im Stifterhaus, Linz
- Schlossmuseum Linz
- Schloss Traun
- Stiftsmuseum Wilhering
- voestalpine Stahlwelt, Linz
- Zahnmuseum Linz
- Zeitgeschichte MUSEUM voestalpine, Linz
> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Simon-Wiesenthal-Platz 1
4020 Linz