Adresse

Museum Pregarten
Stadtplatz 13
4230 Pregarten

Kontakt

Tel.: +43 664 4159637 (Dr. Reinhold Klinger)
Tel.: +43 699 12656321 (Erwin Zeinhofer)

Weiterführende Links

Öffnungszeiten

April bis November
Donnerstag 18:00 - 20:00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 14:00 - 17:00 Uhr
(letzter Einlass bis 30 Minuten vor Schluss)

Eintritt

Erwachsene: 4,00
Familienkarte: 8,00
Kinder bis 6 Jahre: frei
Schüler*innen, Zivildiener, Senioren und Gruppen (ab 12 Personen): 3,00 p.P.
Schülergruppen (ab 12 Personen): 1,00 p.P.
Vorteilskarte KirchenZeitung: 1,00 Ermäßigung

Auskunft

Obmann: Dr. Reinhold Klinger
Erwin Zeinhofer

Träger

Heimat- und Kulturverein Pregarten

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Museum Pregarten
Stadtplatz 13
4230 Pregarten
Bauliche Barrierefreiheit
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Museum Pregarten

Im Jahr 1995 wurde das Heimathaus Pregarten gegründet. In den folgenden Jahren hat sich dieses Heimatmuseum zu einem Geschichts- und Regionalmuseum entwickelt. Nach drei Sanierungsetappen zwischen den Jahren 2008 und 2016 präsentiert das Museum Pregarten auf rund 300 m² einen attraktiven Querschnitt über 3200 Jahre regionale Zeitgeschichte.

Schwerpunkte:

  • Die Produkte der "1. OÖ Steingutfabrik in Prägarten"
  • Hügelgräber aus der Spätbronzezeit im Gebiet der "Bachsteiner Tannen" in Unterweitersdorf
  • Geschichte der Region sowie Handel und Gewerbe im Wandel der Zeit
  • Glas - Studioglas, Glasperlen, Uranglas und mehr

1. OÖ. Steingutfabrik Prägarten
Die im Museum präsentierten Objekte stammen aus der "1. OÖ Steingutfabrik Prägarten, K.B. Greiner & Co.", die von 1905 bis zur Stilllegung der Produktion im Jahre 1925 im heutigen Kulturhaus Bruckmühle ansässig war. Das Personalbuch verzeichnet im Laufe dieser Jahre rund 700 Arbeitnehmer aus fast allen heutigen österreichischen Bundesländern, weiters aus der damaligen Monarchie, aus Deutschland und Holland und einen Weltenbummler aus Trinidad. Für die einstige Firmengründung waren neben der günstigen Verkehrslage durch die bereits 1872 vollendete Eisenbahnlinie Linz - Budweis die Wasserkraft der Feldaist sowie die nahen Rohstoffvorkommen - Kaolin aus dem südlich von Tragwein gelegenen Bergbau Kriechbaum, Ton und Sand - ausschlaggebend. Produziert wurden hauptsächlich Haushaltswaren, aber auch Spitalsgeschirr und technische Keramik. Beachtenswert ist die Vielfalt der Formen und Dekore. Wie die Aufschriften beweisen, wurden die Artikel auch in die Länder der seinerzeitigen Monarchie verkauft. Neben den Steingutprodukten werden zahlreiche Dokumente wie Arbeitsbuch, Dienstzeugnis, Meldebestätigung sowie Baupläne und Behördenschreiben gezeigt. Scherben in verschiedenen Fertigungsstufen zum Angreifen lassen alle Sinne mitleben. Die Ausstellung zeigt auch den umfangreichen Bestand des Pregartner Sammlers Josef Kranewitter. Bäuerliche Gebrauchskeramiken vervollständigen diese "tonene" Präsentation.

Handel und Gewerbe in Pregarten im Wandel der Zeit
1230 wird Pregarten im Babenberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt, schon kurze Zeit später wird es als Markt bezeichnet. Die günstige Lage am Schnittpunkt uralter Handelswege förderte die Entwicklung des Ortes. Im 17. Jahrhundert wurden bedeutende Ochsenherden aus Ungarn nach Süddeutschland getrieben und teilweise in Pregarten verzollt. Auch die Salzstraße nach Böhmen streifte das Marktgebiet. Die Bewohner lebten neben der Landwirtschaft vor allem von der Leinenweberei und dem Handel mit deren Erzeugnissen. Mehrere Marktbrände im späten Mittelalter und der Neuzeit brachten - neben den immer wiederkehrenden Kriegsereignissen - großes Leid über die Einwohner. Mit dem Niedergang der Weberei gewannen die Gewerbebetriebe an Bedeutung. Eine breite Palette an Handwerkern und Dienstleistern war in Pregarten vertreten: Tischler, Greißler, Bäcker oder Apotheker und eine große Anzahl von Gasthäusern, die teilweise auch selbst Bier brauten.
1850, mit der Gründung der Gemeinden anstelle der Grundherrschaften, wurden in Pregarten Bezirksgericht und Steueramt eingerichtet. Damit war ein Grundstein für die Entwicklung als Zentralort gelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die früher eigenständigen Gemeinden Selker und Pregartsdorf bei der Marktgemeinde Pregarten. Seither hat sich Pregarten kontinuierlich entwickelt und ist heute nach Freistadt der bevölkerungsreichste Ort im Bezirk. 2003 wurde Pregarten das Stadtrecht verliehen.

Die Hügelgräber von Unterweitersdorf - Rekonstruktion der sensationellen Funde
Im Zuge des Baus der Mühlviertler Schnellstraße S10 wurde bei Unterweitersdorf ein seit den 1930er Jahren bekanntes Gräberfeld archäologisch untersucht. In mehreren Hügeln kamen aus Granitsteinen gesetzte Grabkammern zu Tage. Darin befanden sich Brandbestattungen mit Grabbeigaben. Neben den Resten von Leichenbrand wurden Keramikbruchstücke freigelegt, die sich im Zuge der Restaurierungsarbeiten teilweise wieder zu Ganzgefäßen zusammenfügen ließen. Mit den Ausgrabungen gelang der Nachweis, dass vor etwa 3200 Jahren die Sitte der aufwändig errichteten Grabbauten zugunsten von einfachen Urnengräbern aufgegeben wurde und beide Bestattungsformen gleichzeitig vorkamen. Das Hügelgräberfeld markiert damit den Übergang von der späten Bronzezeit zur frühen Urnenfelderkultur (1300 bis 1100 v. Chr.). Die Ausgrabung in Unterweitersdorf ist von besonderer Bedeutung für die archäologische Forschung in Oberösterreich, da bislang nur wenige Hügelgräbergruppen der späten Bronzezeit bekannt sind. Hier war es auch erstmals möglich, einen Friedhof aus dieser Zeit in seiner Gesamtheit zu erforschen. Das Museum Pregarten präsentiert den Nachbau einer Grabkammer. Darüber hinaus werden Fundstücke wie Leichenbrand, Bronzenadeln, Schmuck und Keramik in verschiedenen Stadien der Rekonstruktion gezeigt. Ein Bildbericht über die Ausgrabungsarbeiten rundet die Schau ab.

Glas - Studioglas, Glasperlen, Uranglas und mehr
Von Studioglas des oberösterreichischen Glaskünstlers Helmut Hundstorfer über Gläser des Alltags bis zu Glasperlenarbeiten reicht der Bogen. Alle ausgestellten Produkte stammen aus der Sammlung des Pregartners Helmut Wildberger. Gebrauchsgläser aus den Jahren 1850 bis 1950 zeigen den breiten Bogen der Glasproduktion wie Hohlglas und Pressglas. Aber auch durch seine unterschiedlichen Techniken wie Gravur, Schliff oder Mattierung veredeltes Glas ist zu sehen.

Ganz besonders eine Augenweide sind die Glasperlenarbeiten, die in verschiedenster Form verarbeitet wurden. Raffinierte Spiegelpositionierungen lassen die Gläser in seiner vollen Vielfalt erscheinen. Es gibt auch Uranglas zu sehen, das bei besonderer Beleuchtung seine grünfarbene Eleganz zeigt. Ein wesentlicher Teil des Ausstellungschwerpunkts ist dem bekannten Oberösterreicher Helmut Hundstorfer gewidmet, der im Innviertel sein Atelier hatte.

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