Stadtmuseum Wels - Minoriten / Archäologische Sammlung
Das ehemalige Minoritenkloster wurde um 1280 gegründet, als Stifter gelten die Polheimer, die ihr Schloss nordwestlich des Klosters errichten ließen. Etwa um 1300 erfolgte der Bau der Minoritenkirche, von der noch der Chor mit den mächtigen Strebepfeilern in seiner ursprünglichen Form erhalten ist. Im Zuge der Gegenreformation wurde das Kloster barockisiert und 1784 unter Joseph II. aufgehoben. Die Anlage diente in der Folge verschiedensten Zwecken. Bei der Revitalisierung des Gebäudekomplexes wurden zahlreiche Mauerreste und Fresken freigelegt, die die vielfältige Geschichte des Klosters zeigen und dem Besucher - vor allem auch durch die begehbaren, archäologischen Ausgrabungen - einen stilgerechten Einstieg in das Museum ermöglichen. Die Archäologische Sammlungen präsentiert sich als abwechslungsreiches Erlebnismuseum, das in sehr offener und für die Besucherinnen und Besucher anschaulichen Weise die frühe Geschichte von Wels beleuchtet und dokumentiert.
Urgeschichte
Seit mehreren Jahrtausenden ist der Raum Wels bereits besiedelt. Reichhaltiges
Fundmaterial wie Werkzeuge, Waffen und Schmuck veranschaulichen die Zeit von 5000
bis 750 v. Chr. Die Sammlung erläutert von der Jungsteinzeit über die Bronzezeit
bis zur frühen Eisenzeit die kulturellen, wirtschaftlichen und technischen
Entwicklungen dieser Epochen, die die Grundlage für eine neue Gesellschaftsstruktur
bildeten. Die Lebensweise der frühen bäuerlichen Kulturen wird durch Modelle
illustriert.
Römerzeit
Die Bedeutung des römischen Ovilavis, so der lateinische Name, als Handelszentrum
und Provinzhauptstadt Ufernorikums bildet den Schwerpunkt des Museums. Den Gästen
werden bei einem Rundgang auf lebendige Weise interessante Facetten des spätantiken
Alltagslebens vor Augen geführt. Auf einer nachgebauten Straße, die neben
verschiedenen Handwerksberufen wie Schmied oder Töpfer auch ein rekonstruiertes
römisches Haus zeigt, erfährt man Wissenswertes über die Wohnkultur und Lebenswelt
der Römer. Religion und Grabkult bilden einen weiteren Höhepunkt. Sarkophage und
Grabsteine wurden nicht nur dem historischen Vorbild entsprechend aneinandergereiht
aufgestellt, sondern das Bestattungswesen wird auch szenisch veranschaulicht.
Frühgeschichte
Das frühe Christentum bildet den Ausklang der Antike. Hier muss vor allem der
berühmte Grabstein erwähnt werden, der auf eine Christin namens Ursa verweist.
Einen weiteren Höhepunkt des Museums stellt die Kultur der Bajuwaren dar, die durch
ihre raffinierten handwerklichen Fähigkeiten, besonderen Verzierungstechniken mit
Silberfadeneinlagen und kunstvoll verschlungenen Flechtwerkornamenten hervorsticht.
Besonders zu erwähnen sind auch die Funde aus der Georgskapelle, vor allem eine
Grabausstattung mit einem Goldblattkreuz, das in dieser Art in Österreich nur
zweimal aufgefunden wurde.
> Linktipp
-
Projekt - Der römische
Limes in Österreich
> Linktipps forum oö
geschichte
- Virtueller Rundgang durch die Sonderausstellung "Spurensuche Archäologie" im Stadtmuseum Wels - Archäologische Sammlung (4. Mai-14. Oktober 2007)
- Epochenrundgänge zur Urgeschichte in Oberösterreich
- Epochenrundgänge zur Römerzeit in Oberösterreich
- Epochenrundgang zur Frühgeschichte in Oberösterreich
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> Tipp: Nützen Sie für die Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel: OÖVV Routenplaner
Lage und Anreise
Minoritenplatz 4
4600 Wels